Enorm viel in allen analytischen Fragen, insbesondere bei der Fehlersuche.
Das gilt für alle Partieabschnitte. Dennoch sind die Möglichkeiten, die Schachprogramme bieten, in den einzelnen Partieabschnitten teilweise unterschiedlich.
Haben Sie vor, bestimmte Eröffnungen, die Sie spielen, systematischer zu betrachten, ist es hilfreich, einen Einblick in statistische Einzelheiten zu bekommen.
Beispielsweise welche Varianten seltener oder häufiger gespielt werden oder Erfolg versprechender sind als andere. Ebenso interessant sein können der historische Verlauf, der aktuelle Modeindex und die Risikoeinschätzung.
Diese Fragen werden für Sie wichtig, wenn Sie ein Repertoire erstellen oder ein vorhandenes vertiefen oder erweitern wollen.
Darüberhinaus gibt es Programme, die Ihnen das Erlernen und Üben Ihrer Eröffnungsvarianten erleichtern.
Eine wichtige Rolle spielen Schachdatenbanken bei der Eröffnungsvorbereitung auf bestimmte Gegner oder Gegnerinnen. Je genauer Sie wissen, was auf Sie zukommt, desto besser können Sie Konzepte dagegen entwickeln.
Im Mittelspiel bringt Ihnen die moderne Technik ebenfalls einige Vorteile. Etwa im Training bei der Benutzung von Datenbanken zum Motivstudium und zur Verbesserung Ihrer Rechenfertigkeit oder im Blindspiel zur Weiterentwicklung Ihres Vorstellungsvermögens.
Praktisch ist auch die Nutzung von Engines, um zu vergleichen, was Sie am Brett gesehen und gerechnet haben und dem, was eine objektive Analyse nach der Partie tatsächlich ergibt.
Hilfreiche Unterstützung durch künstliche Intelligenz schadet auch im Endspiel nicht. Als Beispiele zu nennen wären das Training von Wissenssituationen, das Erlernen von Verfahren oder der Erwerb besseren Verständnisses.
Ebenso hilfreich sind Engines und Schachdatenbanken bei der Verbesserung Ihrer Endspieltechnik ganz allgemein und besonders bei Ausspielstellungen.
Eine kurze Ausspielstellung zum Thema Durchbruch.
Durch Online-spielen im Internet ergeben sich völlig neue Trainingsperspektiven. So können Sie zum Beispiel ohne Risiko neue Eröffnungen ausprobieren.
Die Schattenseite ist, dass Internet-Blitzen mittlerweile dermaßen beliebt geworden ist, dass sogar Meisterschaft und Clubabende darunter leiden.
Auch Live-Übertragungen im Netz sorgen für Spannung und haben eine hohe Anziehungskraft.
Ja und nein. Es lauern doch einige Fallen. Nehmen wir ein Beispiel aus der Eröffnungsvorbereitung.
Wenn Sie etwa in einer Datenbank mit mehreren Millionen Partien etwas suchen, kann es leicht vorkommen, dass das, was Sie finden, auf den ersten Blick gut aussieht, einer genaueren Prüfung aber nicht standhalten würde. Hier ist Erfahrung von Vorteil.
Auch aus Analysen mit Engines werden oft nicht die richtigen Schlüsse gezogen.
Alles in allem kann man aber sagen, dass Sie doch einen ziemlichen Nachteil haben, wenn sie wettkampfmäßig spielen, aber ohne PC trainieren.
Dass der Mensch gegen die Maschine mittlerweile vollkommen chancenlos ist, ist offensichtlich und hinreichend bewiesen.
Abseits dieser spielerischen Komponente sind aber auch wissenschaftliche Forschungsprogramme interessant, die mit "ganz wenigen Figuren" perfekt spielen.
Das sorgt für erstaunliche Erkenntnisse, die weit außerhalb der Vorstellungskraft des Menschen liegen.
Die Grenze für "ganz wenige Figuren" liegt derzeit bei sieben Steinen und wird nicht so bald überschritten werden.
Die mit der Zunahme des am Brett vorhandenen Materials exponentiell ansteigenden Zugmöglichkeiten erweisen sich als kniffliges Hindernis.
Damit Ihnen Ihre Datenbanken auch über einen längeren Zeitraum gute Dienste leisten, sollten Sie besonders auf Aktualität, Integrität und auf Dubletten achten.
Benutzen Sie mehrere Datenbanken, ist es wichtig, die Übersicht zu behalten, wo Sie was gespeichert haben.
Durch die regelmäßigen Sicherungen Ihrer wichtigen Daten (nicht nur Schach) verhindern Sie Unannehmlichkeiten oder Katastrophen, je nach Blickwinkel.
Sie lesen richtig: Sicherungen, Mehrzahl, denn "ein Backup ist kein Backup". Sie sollten deshalb immer über mindestens zwei aktuelle Sicherheitskopien verfügen.
Jene romantische Zeit, in der man abends bei einem Gläschen Wein gesessen ist und trotz langen Tüftelns mit unsicherer Hand die Fernschachkarte ausgefüllt und in den nächsten Briefkasten geworfen hat, ist Vergangenheit.
Natürlich erspart man sich auch das gelegentliche frühe Aufstehen und Warten auf den den Briefkasten entleerenden Postbeamten und die mit einem kleinen Trinkgeld verbundene Bitte, die Fernschachkarte doch unbedingt wieder herauszugeben, weil einem ein noch besserer Zug eingefallen ist.
Fernschach heutzutage besteht überwiegend aus der Fähigkeit, Computeranalysen richtig zu interpretieren.
Endspieldatenbanken, sogenannte "Tablebases", sind Datenbanken, die alle überhaupt theoretisch möglichen legalen Stellungen beinhalten.
Aufgrund der gewaltigen dabei anfallenden Datenmenge ist die Anzahl der Steine derzeit auf sieben limitiert.
Vereinfacht gesagt, muss das Programm in einer Stellung nicht rechnen, sondern kann einfach nachschauen, wie lange es bis zum Matt noch dauert, oder ob man überhaupt gewinnen kann.
Anders als das Rechnen in einer Stellung, verbraucht das Nachschauen in einer Datenbank fast keine Zeit.
Durch diese Methode konnte der Wahrheitsgehalt Jahrhunderte lang gesammelter Endspieltheorie präzisiert werden.
Weil Engines diese Endspiele perfekt spielen, sehen Sie sofort, ob ein Zug, den Sie spielen möchten, den Ausgang der Partie verändern würde.
Weiß hat im Läuferendspiel einen Mehrbauern, der kurz vor der Umwandlung steht.
Auf den ersten Blick scheint der schwarze Läufer, das Einzugsfeld des Bauern zuverlässig zu kontrollieren.
Auf lange Sicht kann Schwarz die Umwandlung des Bauern in eine Dame allerdings nicht verhindern.
Mit welchem Läufermanöver kann Weiß gewinnen?
Um zu gewinnen, muss Weiß den gegnerischen Läufer von der Diagonale b8-h2 vertreiben.
Dazu muss er seinen eigenen Läufer nach b8 oder c7 bringen. Um das zu verhindern, pendelt der schwarze König zwischen den Feldern a6 und c6.
1.Le7 Kb5 2.Ld8 Kc6.
Nun verhindert der Tempogewinn 3.Lf6, dass der König wieder rechtzeitig nach a6 zurückkommt. 3. ... Lh2 4.Ld4 Kb5 5.La7 Ka6 6.Lb8 Lg1 7.Lg3 La7 8.Lf2 1-0.
Anders als eine Engine, tut der Mensch sich sehr schwer, wenn er es mit Stellungen zu tun bekommt, denen er keine bekannten Motive zuordnen kann.
Stellt man Figuren mehr oder weniger zufällig auf das Brett, können sich sogar scheinbar einfache Aufgaben wie das Mattsetzen in einem einzigen Zug als ziemlich schwierig erweisen.
Die Stellung ist zwar legal, das heißt nach den Regeln theoretisch erreichbar, stammt aber offensichtlich nicht aus einer gespielten Partie und ist sehr unübersichtlich.
Wie kann Weiß in einem Zug mattsetzen?
Mit 1.Tg3.
1.Tg3 ist der einzige Mattzug.
Andere Abzugschachs ermöglichen dem König die Flucht und das symmetrische 1.Tc3# scheitert an der Fesselung.
Zur Geschichte der Tablebases (in englischer Sprache)
Im 18. und 19. Jahrhundert wurden Maschinen gebaut, in denen sich ein Schach spielender Mensch verstecken konnte.
Die bekannteste Maschine war der "Schachtürke", der gegen eine Reihe bekannter historischer Persönlichkeiten gewann.
Die Entwicklung von wirklichen Schachcomputern begann Mitte des vorigen Jahrhunderts zunächst mit Großrechenanlagen.
Ende der 1970er Jahre tauchten dann die ersten erschwinglichen Heimcomputer am Markt auf. Die Kommerzialisierung war der Startschuss zu einer wahren Leistungsexplosion.
Legendär ist beispielsweise die "Mephisto"-Serie, die rund ein Jahrzehnt Marktführer war.
Aus Gründen der Leistungsfähigkeit wurden seit Anfang der 90er Jahre Schachprogramme auf PCs implementiert. Nicht zuletzt durch die unglaubliche Verbesserung der Hardware wurden die Maschinen immer spielstärker.
Für all jene, die skeptisch waren, ob Computer überhaupt jemals besser spielen werden als Menschen, war der Wettkampf des englischen Großmeisters Michael Adams gegen "Hydra" in London 2005 ein schwerer Schlag.
Adams, zu dem Zeitpunkt immerhin die Nummer 7 der Welt, verlor chancenlos 5½ zu ½. Die Rechenleistung des gleichnamigen Ungeheuers aus der griechischen Mythologie betrug schon damals rund 200 Millionen Stellungen pro Sekunde.
Wettkämpfe zwischen Mensch und Maschine gibt es heute nicht mehr
Gegen Ende der 80er Jahre begann man Schachpartien systematisch zu sammeln.
Mit den daraus entstandenen Schachdatenbanken entstand eine zweite Schiene, die ebenfalls riesigen Einfluss auf das moderne Schach genommen hat.
In Sekundenschnelle findet man Informationen über Eröffnungen, Endspiele, taktische Manöver, aber auch über Spieler und Spielerinnen weltweit. Alle bedeutenden Partien werden dort laufend aufgezeichnet.